Institut für Allgemeinmedizin 

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AKTUELLES -Soziales Rezept SP-EU: Neue Wege für eine bessere Gesundheitsversorgung

Menschen in vulnerablen Situationen haben oft schlechtere Gesundheitschancen – nicht nur aufgrund medizinischer, sondern auch sozialer Herausforderungen wie Einsamkeit, finanzielle Not oder Wohnungsprobleme. Hausarztpraxen sind oft die erste Anlaufstelle, doch nicht-klinische Unterstützungsangebote fehlen häufig.

Das Soziale Rezept (Social Prescribing, SP) ist ein innovativer Ansatz, um den Zugang zu sozialen Hilfsangeboten im Gesundheitswesen zu verbessern. Während es bereits in mehreren europäischen Ländern erprobt wurde, fehlt bislang eine spezifische Anpassung für besonders gefährdete Gruppen.

Hier setzt das EU-Projekt SP-EU an: Ziel ist die nachhaltige Implementierung von SP in verschiedenen nationalen Gesundheitssystemen. Der Fokus liegt auf drei besonders betroffenen Gruppen:

  • LGBTIQ-Personen
  • Geflüchtete & Einwanderer:innen der ersten Generation
  • Ältere Erwachsene, die alleine leben

Das Projekt umfasst:

🔹 Entwicklung einer maßgeschneiderten SP-Intervention

🔹 Eine klinische Studie mit 1.776 Teilnehmenden in 10 Ländern

🔹 Analyse von Erfolgsfaktoren für die Implementierung

🔹 Entwicklung eines Toolkits für politische Entscheidungsträger

SP-EU soll Gesundheitssysteme in Europa dabei unterstützen, SP als sichere, kosteneffiziente und gerechte Lösung zu etablieren – für einen besseren Zugang zu Unterstützung und eine ganzheitliche Gesundheitsversorgung.

 

Kontakt: Prof. Dr. Wolfram Herrmann (Projektleitung)

Institut für Allgemeinmedizin – Ihr kompetenter Partner für allgemeinmedizinische Forschung, Aus- und Weiterbildung

In der medizinischen Lehre setzt das Institut für Allgemeinmedizin Berlin innovative Konzepte um und entwickelt diese weiter. Medizinstudierende erhalten so ein weitergehendes und umfassendes Verständnis für die hausärztliche und ambulante Tätigkeit. Das Institut knüpft an die vielfältigen obligaten und fakultativen Lehrkonzepte an und ist mit externen Akteuren vernetzt. Unter anderem soll so die semesterübergreifende Verortung der Allgemeinmedizin im Medizinstudium gestärkt werden. 

Derzeit engagieren sich rund 300 hausärztliche Praxen in Berlin und Brandenburg als Lehrarztpraxen. Die Kooperation bietet Studierenden die Gelegenheit, die hausärztliche Versorgung kennenzulernen und ermöglicht den Ärztinnen und Ärzten einen unmittelbaren Austausch mit den Studierenden, Nähe zu Lehrinhalten und die Teilnahme an regelmäßigen Fortbildungsveranstaltungen des Instituts.

Der Schwerpunkt der Forschung in der Allgemeinmedizin liegt in der Analyse und Entwicklung von primärmedizinischen Versorgungsmodellen für eine bestmögliche ambulante Betreuung von Patienten und Patientinnen. Multiprofessionalität und Fragen optimierter Schnittstellen sind dabei wichtige Arbeitsfelder. Das Institut entwickelt hierfür innovative Ansätze, setzt sie um und evaluiert sie wissenschaftlich. Die Integration der hausärztlichen Sicht und die kontinuierliche Rückkopplung der Ergebnisse an Patienten/Patientinnen und ihre Hausärzte/Hausärztinnen sind ebenfalls wichtige Anliegen.

Zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung engagiert sich das Institut für den Aufbau allgemeinmedizinischer Kompetenzzentren. Diese unterstützen Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung (ÄiW) mit Seminaren und Mentoring während der Facharztausbildung und bieten gleichzeitig ein Trainingsprogramm für Weiterbildungsbefugte an. 2018 nahm das Kompetenzzentrum Weiterbildung Berlin seine Arbeit auf.

Das leere Sprechzimmer: keine Stunde Null

Die Ausgrenzung und Vertreibung von jüdischen Krankenhausärztinnen und Ärzten zwischen 1933 und 1945 wurde an der Charité vielfältig aufgegriffen. Die Konsequenzen für niedergelassene jüdische Ärztinnen und Ärzte in Berlin sind auch für Hausärztinnen und Hausärzte relevant. Der 2020/2021 entstandene Filmzyklus zum Erinnerungsprojekt "Das leere Sprechzimmer"  der DEGAM wurde 2023 zusammen mit dem Institut für Allgemeinmedizin Berlin um drei weitere Kurzfilme aus der Perspektive der transgenerationalen Erfahrung des Holocaust ergänzt. Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse ist diese transgenerationale Perspektive wichtiger denn je.  Wer sich seiner beruflichen Vergangenheit stellt, schärft sein Bewusstsein für die Gegenwart und die Zukunft.
In den vorliegenden Gesprächen wird das Erinnern und Gedenken der jüngeren Generationen in den Mittelpunkt gestellt. Es werden Prägungen sichtbar, die bis heute wirken. 
Die neuen Kurzfilme wurden auf dem DEGAM Kongress vom 28. bis 30. Oktober 2023 in Berlin erstmalig vorgestellt.  

Nachwuchsförderung Allgemeinmedizin

Besonders am Fach Allgemeinmedizin Interessierte finden auf diesen Seiten Angebote des Instituts, die über das reguläre Curriculum hinaus gehen.

Ebenso werden Angebote der Fachgesellschaft, der DESAM und des Kompetenzzentrums Weiterbildung vorgestellt.