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Forschungsprojekte des Instituts für Allgemeinmedizin

Der Schwerpunkt der Forschungsprojekte am Institut für Allgemeinmedizin liegt auf der Analyse und Entwicklung von primärmedizinischen Versorgungsmodellen für eine bestmögliche Versorgung von ambulant betreuten Patienten und Patientinnen.

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Aktuelle Forschungsprojekte

CATMED: Climate Adaptation in Transformative Medical EDucation

Projektleitung
Dr. med. Angela Schuster

Projektteam
Dr. med. Sabine Gehrke-Beck
Dr. med. Nadja Kutschke

Projektfinanzierung
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz


Projektinhalt
Der Klimawandel stellt das größte Gesundheitsrisiko des 21. Jahrhunderts dar und ist damit bedeutsamer als das Rauchen als Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen im 20. Jahrhundert. Das gehäufte Auftreten von Hitzewellen geht in Deutschland bereits heute mit einer bedeutenden Übersterblichkeit einher. Extremwetterereignisse wirken sich zunehmend negativ auf die körperliche und psychische Gesundheit zahlreicher Menschen aus. Durch die Verlängerung der Pollensaisonen ist mit einer Zunahme allergischer Erkrankungen zu rechnen und die Verbreitung neuer Vektoren wie der Tigermücke führt zum autochthonen Auftreten von bisher in Europa unbekannten Infektionserkrankungen. Das deutsche Gesundheitswesen ist damit unmittelbar von den Folgen des Klimawandels betroffen. Dies trifft sowohl auf die direkte Patient:innenversorgung in Krankenhäusern und Arztpraxen als auch auf weitere Berufsfelder von Ärzt:innen wie den öffentlichen Gesundheitsdienst zu, der u.a. für die Entwicklung kommunaler Hitzeaktionsplänen verantwortlich ist. Die Folgen des Klimawandels führen damit zu einem großen Bedarf an strukturellen Anpassungsmaßnahmen wie der Etablierung von Sprechstunden zur gezielten Behandlung von Patient:innen mit klimawandel-bedingten Erkrankungen. 
Anders als beim Rauchen macht der Klimawandel tiefgreifende Anpassungsmaßnahmen im gesamten Gesundheitswesen notwendig. Damit Ärzt:innen die notwendigen Anpassungsmaßnahmen aktiv mitgestalten können, sollten bereits Medizinstudierende bei der Entwicklung aller dafür notwendigen Kompetenzen begleitet werden. Derzeit verfügbare Lehr-/Lernformate fokussieren jedoch auf die Vermittlung von Grundlagenwissen zum Klimawandel und seinen gesundheitlichen Folgen und lassen wichtige Kompetenzen wie Projektmanagement oder Kommunikationsmethoden und die Entwicklung eines veränderungsbezogenen Selbst- und Führungsverständnisses außer Acht. 
Übergeordnetes Ziel des Projekts ist daher die Entwicklung und modellhafte Umsetzung von modular zusammengesetzten Lehr-/Lern- und Prüfungsformaten, die Medizinstudierende umfassend auf die Umsetzung notwendiger Anpassungsmaßnahmen im Gesundheitswesen vorbereiten. Neben der Vermittlung von Grundlagenwissen zum Klimawandel fokussieren wir daher insbesondere folgende Aspekte:
1) Einführung der planetaren Gesundheit als umfassendes Gesundheitskonzept, das die enge Verknüpfung zwischen der Gesundheit des Menschen und der Intaktheit der Natur in den Mittelpunkt rückt und damit angesichts komplexer Anpassungserfordernisse Orientierung bietet,
2) Begleitung von Studierenden bei der Entwicklung von Kompetenzen, die sie zur Umsetzung konkreter tiefgreifender Anpassungsmaßnahmen befähigen (z.B. transdisziplinäre Kommunikation) und
3) Begleitung bei der Entwicklung eines Selbst- und Führungsverständnisses, das die Rolle von Ärzt:innen als aktive Gestalter:innen von Veränderungsprozessen zur Bewältigung der Klimawandelfolgen in den Mittelpunkt rückt (change agents) und
Zur Unterstützung der Übertragung auf weitere Medizinische Fakultäten wird ein Fortbildungsmodul für Hochschullehrende entwickelt und implementiert.

Projektlaufzeit
01.03.2023 - 28.02.2025

NODE: Patientennavigation in der Deutschen Notfallversorgung

Projektleitung
Prof. Dr. rer. medic. Anna Slagman
Dr. med. Konrad Schmidt

Projektmitarbeiter*innen
PD Dr. med. Felix Holzinger
Dr. med. Hendrik Napierala
Cornelia Wäscher, MPH

Projektfinanzierung
InnovationsFond des Gemeinsamen Bundesausschusses

Projektpartner
Notfallmedizinische Versorgungsforschung
Kassenärztliche Vereinigung Berlin
Jüdisches Krankenhaus Berlin

Projektinhalt
Die Notfallversorgung in Deutschland wird von verschiedenen Versorgungseinrichtungen erbracht:  Neben dem Rettungsdienst und der krankenhausgebundenen Versorgung in den Notaufnahmen sind dies der Notfalldienst der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) und private Praxen der Primärversorgung. Häufig sehen sich stationäre Notaufnahmen von Patienten mit nicht dringlichen Beratungsanlässen überlastet, die effektiver von ambulanten Leistungserbringern behandelt werden könnten und damit keine Ressourcen für dringliche Notfälle blockieren. Mehrere konkurrierende Konzepte wie KV-Bereitschaftspraxen, Integrierte Notfallzentren (INZ) oder Notaufnahmen mit Partnerpraxen bestehen derzeit, um Patienten sicher und kosteneffektiv auf die richtige Versorgungsebene zu lenken.   
Das Ziel dieses Projektes ist es, bestehende Kooperationsmodelle zwischen vertragsärztlicher und stationärer Notfallbehandlung am Beispiel des Standortes Berlin zu evaluieren. Primärer Endpunkt ist die Reduktion von nicht dringenden Behandlungen in der Notaufnahme, als sekundäre Endpunkte werden u.a. Patientensicherheit, Kosteneffektivität und die Patientenzufriedenheit untersucht. Dazu werden sowohl Patienten als auch ärztliche und pflegerische Leistungserbringer an den verschiedenen Standorten quantitativ und qualitativ zu ihrer Wahrnehmung befragt. Zusätzlich werden in einer systematischen Literaturrecherche internationale Navigationsmodelle evaluiert und ihre Eignung für das deutsche Gesundheitssystem diskutiert.
Basierend auf diesen Erkenntnissen sollen unter Einbeziehung von Akteuren aus Primär- und Notfallversorgung Empfehlungen für gesundheitspolitische Entscheidungsträger erarbeitet und in einem Abschlusssymposium präsentiert werden.

Projektlaufzeit
01.07.2022 - 30.06.2025

Post-COVID-19: Befragung der Haus- und Kinderärzteschaft

Projektleitung
Dr. med. Lorena Dini

Projektmitarbeit
Salma Mekkes 
Mandy Meuschke
Sydney Odonkor

 

Projektfinanzierung
Bundesministerium für Gesundheit (BMG)

Zusammenarbeit
Robert-Koch Institut
Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums der Technischen Universität Dresden 

Projektinhalt
Die COVID-19-Pandemie hat das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen gestellt. Durch das Fortbestehen der Pandemie und die Entstehung neuer SARS-CoV-2-Varianten ist zu erwarten, dass sich immer mehr Menschen infizieren und damit auch die Anzahl an Patientinnen und Patienten mit gesundheitlichen Langzeitfolgen (Long-COVID) steigt. 
Für die Versorgung von Personen mit Long-COVID sind vor allem Hausärztinnen und Hausärzte sowie ambulant tätige Kinderärztinnen und Kinderärzte die primären Ansprechpersonen. 

In einer anonymen bundesweiten Befragung soll aus erster Hand von hausärztlichen und kinderärztlichen Praxen erfahren werden, in welchem Umfang sie Patientinnen und Patienten mit Long-/Post-COVID in ihrem Praxisalltag sehen, welche Herausforderungen für sie damit einhergehen, auf welche Informationsquellen sie dabei zurückgreifen und welche Informations- und Unterstützungsbedarfe sie für ihre Arbeit mit Post-COVID-Patientinnen und Patienten sehen. 
Die Ergebnisse sollen dazu dienen, Informationsangebote bedarfsgerecht auszugestalten. Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren sollen Lösungsansätze entwickelt und ausgebaut werden. 

Diese Befragung ist Teil des vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten Forschungsvorhabens "Postakute gesundheitliche Folgen von COVID-19" (Post-COVID-19). Weitere Informationen zum Gesamtprojekt sind der Webseite des RKI zu entnehmen. Hier werden auch im Projektverlauf alle Ergebnisse einschließlich dieser Befragung dargestellt. 

Das Ethikvotum (EA2/088/22) und die Freigabe des Datenschutzkonzepts inkl. der Nutzung von Soscisurvey als online-Befragungsinstrument liegen vor. Geplanter Erhebungszeitraum: Q3 2022 und Q2 2023

Unterstützung
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin
Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie 
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. 

Projektlaufzeit
01.12.2021 - 31.12.2023
 

Eva-PharMed: „Keine bittere Pille – Interprofessionelle Zusammenarbeit von Medizin- und Pharmaziestudierenden zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit bei Polypharmazie“

Projektleiterin
Prof. Dr. Charlotte Kloft, Institut für Pharmazie, FU Berlin

Kooperationspartner
Prof. Dr. Harm Peters, Dieter Scheffner Fachzentrum, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Prof. Dr. Christoph Heintze, Institut für Allgemeinmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Projektmitarbeiter*innen
Dr. med. Sabine Gehrke-Beck
N.N.

Projektfinanzierung
Lesmüller Stiftung
Eigenmittel FU Berlin und Charité – Universitätsmedizin Berlin

Projektinhalt
Die zunehmende Komplexität der Versorgung von multimorbiden Patient*innen, die eine Vielzahl an Arzneimitteln gleichzeitig anwenden (Polypharmazie) stellt die Gesundheitsberufe vor neue Herausforderungen. Interprofessionelles Arbeiten gewinnt daher zunehmend an Bedeutung für die patient*innenzentrierte Versorgung. Konstruktive interprofessionelle Zusammenarbeit wird in der Praxis jedoch häufig durch ungenügende Kommunikation, insbesondere an Sektorengrenzen, sowie durch fehlende Kenntnisse der Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsroutinen der anderen Berufsgruppe behindert.
Übergeordnetes Ziel des interprofessionellen Lehr- und Lerngesamtprojektes für Pharmazie- und Medizinstudierende zum Thema „Arzneimitteltherapiesicherheit bei Polypharmazie“ ist es daher, bereits im Studium eine Basis für eine bessere Professionen-übergreifende Zusammenarbeit zwischen Apotheker*innen und Ärzt*innen im späteren Berufsalltag zu schaffen. Durch eine umfassende Evaluation des Lehr- und Lernprojektes sollen Erkenntnisse über die Einstellungsänderungen von Pharmazie- und Medizinstudierenden erlangt werden. Neben der quantitativen Erhebung soll dabei in einem Mixed-Methods- Ansatz ergänzend mit qualitativer Methodik ein Einblick in Lernprozesse und Erfahrungen im Rahmen der Lernveranstaltungen gewonnen werden. Auf Basis dieser Ergebnisse soll dieses Lehr- und Lernprojekt inhaltlich und organisatorisch weiterentwickelt und langfristig in das Regelangebot der Universitäten implementiert werden.

Die mögliche Veränderung der Sichtweise der Medizin- und Pharmaziestudierenden, die die Evaluation aufzeigen könnte, könnte den Grundstein für eine positive Weiterentwicklung beider Berufsstände im Rahmen der interprofessionellen Zusammenarbeit legen, die in Zeiten von Telemedizin und pharmazeutischen Dienstleistungen verstärkt notwendig wird.
Die Projektidee und Vorarbeiten seit Dezember 2018 wurden von der Gesellschaft für medizinische Ausbildung mit dem Preis für Innovative Lehrprojektideen 2020 ausgezeichnet.

Projektlaufzeit
01.05.2021 – 30.04.2023

COMPASS II - Coordination of Medical Professions Aiming at Sustainable Support II

Projekthomepage

Projektleiter
Prof. Dr. med. Christoph Heintze

Projektmitarbeiterinnen
Dr.  med. Susanne Döpfmer
Dr. rer. medic. Judith Stumm
Dr. med. Lisa Peter
Cornelia Wäscher, MPH

Projektfinanzierung
Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektinhalt
COMPASS II ist Teilprojekt des Verbundnetzwerkes NAVICARE für Patient*innen-orientierte Versorgungsforschung, das das Ziel hat, Barrieren und Ungleichheiten in der Versorgung von Patient*innen mit altersassoziierten Erkrankungen zu reduzieren. 
Im Fokus von COMPASS II stehen dabei multimorbide Patient*innen in der hausärztlichen Versorgung.

Die Ergebnisse der ersten Förderphase in den Jahren 2017 bis 2020 machten deutlich, dass Hausärzt*innen im Rahmen der demographischen Entwicklung zunehmend und vielfältig gefordert sind, die komplexen Versorgungsbedarfe von multimorbiden Patient*innen zu adressieren. Es zeigte sich, dass insbesondere die hohen koordinativen Anforderungen an eine Versorgung, die im Fall von Multimorbidität typischer Weise durch eine Vielzahl von Gesundheitsversorgern geleistet wird, große zeitliche und personelle Ressourcen benötigen. Deutlich wurde zudem, dass multimorbide Patient*innen sich häufig mit sozialen/sozialrechtlichen Beratungsanlässen an hausärztliche Praxen wenden. Hausärzt*innen wünschen sich für diesen Bereich Entlastung durch andere Beratungsstellen oder weiteres entsprechend qualifiziertes Personal. Es ergaben sich Hinweise, dass bestehende Institutionen, wie zum Beispiel Pflegestützpunkte, sowohl Hausärzt*innen als auch Patient*innen nicht umfassend bekannt sind bzw. stärker in die Versorgung multimorbider Patient*innen einbezogen werden könnten.

Daher sollen in COMPASS II Möglichkeiten der Kooperation zwischen Hausärzt*innen und Pflegestützpunkten erprobt werden. Nach einer Befragung von Berliner Hausärzt*innen über ihre Erfahrungen mit Pflegestützpunkten werden wir in einer Interventionsstudie die Machbarkeit einer intensivierten Kooperation zwischen Hausärzt*innen und Pflegestützpunkten anhand der Dimensionen Akzeptanz, Nachfrage und Durchführbarkeit untersuchen. Ergänzend werden wir die Inanspruchnahme erfassen sowie anhand Patient*innen-relevanter Outcomes der Frage nachgehen, ob die Kooperation zu einer Verbesserung der Versorgung führt.
 

Projektlaufzeit
01.04.2020 – 31.03.2023

RESPoNsE - Forschungspraxennetz Berlin-Brandenburg-Thüringen

Projekthomepage

Projektleiterin
Dr. med. Susanne Döpfmer

Projektmitarbeiterinnen
Lisa Kümpel, M.Sc.
Doreen Kuschick, M.Sc.
Kahina Toutaoui

Projektpartner
Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Jena

Projektfinanzierung
Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektinhalt
Angesichts der demographischen Entwicklung steigt die Bedeutung einer umfassenden, hochwertigen und effektiven hausärztlichen Versorgung auf dem Boden einer wissenschaftlichen Grundlage, die die Besonderheiten der Primärversorgung berücksichtigt.
Dies beinhaltet sowohl die Erfassung und Darstellung der Versorgungsrealität als auch die Entwicklung und Erprobung versorgungsrelevanter diagnostischer und therapeutischer Interventionen in der Primärversorgung.
Zudem weichen die strukturellen Bedingungen für Forschung in der Primärversorgung erheblich von den Forschungsbedingungen im stationären Sektor ab:  die räumlich dezentrale Versorgungssituation, die Vielfalt der Leistungserbringer in unterschiedlichen Organisationsformen mit jeweils begrenzten personellen und zeitlichen Ressourcen, das unselektierte Patientenkollektiv mit einer Vielfalt von einfachen und komplexen Krankheitsbildern und einer hohen Rate an chronisch kranken und multimorbiden Patienten stellen Herausforderungen dar, die spezielle Berücksichtigung in der aufzubauenden Forschungsinfrastruktur erfordern.

Ziel des geplanten Vorhabens ist es, Forschung in der Allgemeinmedizin strukturell zu etablieren. Dies soll durch den Auf- bzw. Ausbau eines nachhaltigen Netzwerks von und für Forschungspraxen erreicht werden, über das zukünftig verschiedenste unabhängige Forschungsprojekte in den Bundesländern Berlin, Brandenburg und Thüringen durchgeführt werden können.
Als Teilziele umfasst das Vorhaben den nachhaltigen Aufbau eines Netzes aus bestehenden und neu einzuschließenden Hausarztpraxen, die Bereitstellung einer zentralen Infrastruktur, den Kompetenztransfer in die teilnehmenden Praxen und die Partizipation sowohl der beteiligten Praxisteams wie auch von Bürger*innenn/Patient*innen. Zwei Pilotstudien sind zur Erprobung des Netzwerkes geplant; die begleitende Prozessevaluation erfasst dabei die Machbarkeit des gesamten Vorhabens.

Projektlaufzeit
01.02.2020 - 31.01.2025

EMAPrepare - Emergency and Acute Medicine - Primary Care demands in patients resorting to emergency departments (Notfall- und Akutmedizin - Allgemeinmedizinischer Behandlungsbedarf bei Notaufnahmepatienten)

Projektleitung
Prof. Dr. Christoph Heintze

Projektkoordinator
Dr. Felix Holzinger

Projektmitarbeit
Lisa Kümpel, MPH
Dr. Sarah Oslislo (bis 30.03.2022)
Dr. Hendrik Napierala (ab 01.04.2022)

Projektfinanzierung
BMBF

Projektinhalt
Untersuchung der Entscheidungswege und Versorgungsmuster ambulant behandelter Notaufnahmepatient*innen an zwei unterschiedlichen Populationen (Patient*innen ohne hausärztliche Anbindung sowie Rettungsdienst-Patient*innen) mit dem Fokus auf die Möglichkeit einer alternativen Versorgung im hausärztlichen Bereich. Die Studienmethodik beinhaltet quantitative und qualitative Anteile (mixed methods).

Projektlaufzeit
01.02.2020 – 31.01.2023

PICTURE – PTSD after ICU Survival, Caring for Patients with Traumatic Stress Sequelae following Intensive Medical Care

Nähere Informationen zur Studie

Projektleitung
Prof. Dr. med. Jochen Gensichen – LMU München

Standortkoordination
Dr. med. Konrad Schmidt

Projektmitarbeiterinnen
Dr. med. Sabine Gehrke-Beck
Michelle Kowalski
Cornelia Wäscher, MPH

Projektfinanzierung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projektinhalt

Die PICTURE-Studie ist eine randomisierte, kontrollierte Interventionsstudie mit Standorten in München und Berlin. Geleitet wird sie vom Institut für Allgemeinmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Die Versorgung von Patienten auf der Intensivstation nimmt in Deutschland bedingt durch Pandemie und demographischen Wandel stetig zu. Trotz großer medizinischer Erfolge leiden einige Patienten teilweise noch über Jahre unter psychischen Beeinträchtigungen: Intensivmedizinische Maßnahmen können ähnlich wie Kriegserlebnisse etc. bedrohliche Eindrücke hinterlassen und u.a. zu Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, emotionalem Rückzug und weiteren psychischen Symptomen führen, im Sinne einer posttraumatischen Belastung.
Die Nachsorge dieser Patienten erfolgt zumeist ambulant durch den Hausarzt. Oft sind diese Patienten jedoch im hausärztlichen Praxisalltag schwer erkennbar: Um nicht an die bedrohlichen Erlebnisse erinnert zu werden, können oder wollen sie den Hintergrund ihrer Belastung nicht nennen. So werden sie in den Praxen auch als „schwierige“ oder „Drehtür-Patienten“ missverstanden.
Bislang fehlen hausärztliche Behandlungskonzepte für diese Patienten, gleichzeitig fehlen Therapieplätze bei Fachspezialisten bzw. bestehen lange Wartezeiten. Eine für die Hausarztpraxis entwickelte Kurzversion der Erzähltherapie (Narrative Expositionstherapie) soll diese Versorgungslücke nun schließen.
In dieser Studie werden Hausärzte geschult, mit ihren betroffenen Patienten die bedrohlichen Ereignisse auf eine spezielle Weise durchzusprechen, um die Erinnerung neu zu strukturieren. Zeigt sich die Therapie in der Auswertung als erfolgreich, also effektiv und sicher, kann sie von Hausärzten für Patienten mit leichtgradigen posttraumatischen Belastungen angewandt werden und so eine frühzeitige und niedrigschwellige Versorgung ermöglichen.

Projektlaufzeit
01.01.2018 - 31.12.2022

Abgeschlossene Forschungsprojekte

REDARES - Reduktion von Antibiotikaresistenzen durch leitliniengerechte Behandlung von Patienten mit unkompliziertem Harnwegsinfekt in der ambulanten Versorgung

Projekthomepage

Projektleitung
Prof. Dr. med. Ildikó Gágyor
Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Würzburg

Projektkoordinatorin Berlin
Dr. med. Angela Schuster
Institut für Allgemeinmedizin, Charité - Universitätsmedizin Berlin

Projektmitarbeit Berlin
Judith Kraft, M.Sc.
Institut für Allgemeinmedizin, Charité - Universitätsmedizin Berlin

Projektfinanzierung
Innovationsfond des gemeinsamen Bundesausschusses

Projektinhalt
Harnwegsinfekte gehören zu den häufigsten bakteriellen Infekten in der ambulanten Versorgung und werden in der Regel mit Antibiotika behandelt. Die Behandlung von Harnwegsinfekten ist nicht immer einfach, da einerseits Antibiotikaverordnungen reduziert andererseits schwerwiegende Komplikationen vermieden werden sollen.
Das Ziel der REDARES-Studie ist es, das Verordnungsverhalten beim unkomplizierten Harnwegsinfekt in Hausarztpraxen zu optimieren. Hierzu werden die teilnehmenden Praxen in zwei Gruppen randomisiert. Die Praxen übermitteln zu unterschiedlichen Zeitpunkten anonymisierte Verordnungsdaten und erhalten dazu individuelles Feedback.
Am Projekt sind  mehrere universitäre Abteilungen für Allgemeinmedizin der Epidemiologie und Public Health sowie das Robert Koch - Institut beteiligt. Die Projektleitung liegt beim Institut für Allgemeinmedizin Würzburg.

Projektlaufzeit
01.09.2019 - 31.12.2022

AKUSYM: Besser mit als ohne App? Symptom Checker Apps in der notfallmedizinischen Akutversorgung

Projektleiter
Prof. Dr. med. Christoph Heintze

Projektmitarbeiter*innen
Doreen Kuschick, M.Sc.
Dr. med. Hendrik Napierala
Dr. med.Konrad Schmidt
Cornelia Wäscher, MPH

Projektfinanzierung
Bundesministerium für Gesundheit

Projektpartner
Institut für Medizinische Informatik
Notfallmedizinische Versorgungsfoschung

Projektinhalt
AKUSYM will die Verwendung von Symptom Checker Apps in der notfallmedizinischen Akutversorgung untersuchen. Dafür führen wir eine multizentrische, zwei-armige, nicht verblindete, randomisiert-kontrollierte Studie durch (RCT).

Bei Symptom Checkern handelt es sich um digitale Entscheidungsunterstützungssysteme für medizinische Laien, die auf Grundlage der vom Nutzer angegebenen Beschwerden mögliche Diagnosen erstellen. Dazu wird auch eine Selbst-Triage-Empfehlung gegeben, wo und wie dringlich man sich behandeln lassen sollte. Konkret soll hier eine Symptom Checker App eingesetzt werden. Die Interventionsgruppe erhält während des Aufenthalts in einer Einrichtung der notfallmedizinischen Akutversorgug die Symptom Checker App zur Verfügung gestellt, um sich auf das ausstehende Arzt-Patienten-Gespräch vorzubereiten.

Der primäre Endpunkt ist die Zufriedenheit der Patient*innen mit der medizinischen Versorgung und der Arzt-Patienten-Interaktion. Ein sekundärer Endpunkt ist die Einschätzung von Ärzt*innen, wie gut ihnen Versorgung und Interaktion mit den Patient*innen gelungen ist. Zusätzlich sollen qualitative Interviews mit Ärzt*innen und Pflegefachpersonal, sowie mit Patient*innen nach Teilnahme an der RCT geführt werden.

Projektlaufzeit
01.01.2022 - 31.12.2022

Modellprogramm Frauen 5.0 für die patientenzentrierte, praxis- und berufsübergreifende kooperative Primärversorgung von Frauen 50+ (MP Frauen 5.0)

Projektleiterin
Dr. Lorena Dini, MScI

Projektmitarbeit
Dipl.Betrw. Anke Krause

Projektfinanzierung
Innovationfonds / Gemeinsamer Bundesausschuss (bzw. Federal joint comitee)


Projektinhalt
Konzeption einer neuen Versorgungsform auf Grundlage der im Vorgängerprojekt Frauen 5.0 erarbeiteten Ergebnisse und Bildung eines Konsortiums.

Projektlaufzeit
15.01.2021 bis 15.07.2021

 

SPI_RE - Soziales Rezept: systematischer Review zur Wirksamkeit von präventiven gemeindebasierten psychosozialen Überweisungs-Interventionen

Projektleiter
Dr. med. Felix Holzinger

Projektmitarbeiter*innen
Prof. Wolfram Herrmann 
Doreen Kuschick
Dr. med. Karen Krüger
Dr. med Hendrik Napierala

Projektfinanzierung
Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektinhalt
Psychosoziale Probleme spielen eine wichtige Rolle in der hausärztlichen Praxis, beispielsweise Probleme am Arbeitsplatz, eingeschränkte soziale Teilhabe und familiäre Probleme. Studien zeigen, dass fast alle Patient*innen mit psychosozialen Problemen mindestens einmal im Jahr ihren/ihre Hausärzt*in sehen. Dabei sind Patient*innen mit sozial bedingt schlechteren Gesundheitschancen besonders häufig in der hausärztlichen Versorgung. Gleichzeitig wissen wir, dass Patient*innen, die präventive Leistungen besonders nötig haben, diese am wenigstens in Anspruch nehmen. 
Zur Bewältigung von psychosozialen Problemen gibt es in vielen Regionen zahlreiche Angebote, die zum sogenannten nicht-medizinischen Sektor gehören. Sie reichen von Krisenberatungen bis hin zu Sport- und Freizeitaktivitäten sowie Vereinstätigkeiten. 

Das Soziale Rezept (Social Prescribing) ist ein neues Konzept aus Großbritannien zur Schließung der Versorgungslücke zwischen medizinischen und nicht ärztlichen Angeboten im ambulanten Gesundheitssystem. Dabei wird im Rahmen der normalen hausärztlichen Konsultation oder bei der Gesundheitsuntersuchung gemeinsam mit dem/der Patient*in der Bedarf eines präventiven Angebots aufgrund psychosozialer Belastungen festgestellt.  Hilfebedürftige Patient*innen bzw. Patient*innen mit Präventionsbedarf werden von dem/ der Hausärzt*in zu einem gemeindeangesiedelten Vermittler*in (facilitator) „überwiesen“, indem der/ die Hausärzt*in ein so genanntes „Soziales Rezept“ ausstellt. Der / die Vermittler*in vereinbart mit dem/der Patient*in einen Termin zu einem ausführlichen Gespräch, um den Präventionsbedarf zu spezifizieren. Dabei werden Schwierigkeiten und Herausforderungen ebenso erhoben wie Vulnerabilität, die soziale Situation und frühere Erfahrungen. Mit dem Wissen um die wohnortnahen Angebote erörtert der/die Vermittler*in mit dem/der Patient*in gemeinsam die Möglichkeiten in der Gemeinde, um passgenaue Angebote auswählen zu können. Im weiteren Verlauf sorgt der Vermittler idealerweise dafür, dass der Patient tatsächlich das entsprechende Angebot nutzt und berichtet dem Hausarzt über diese Vermittlungsaktivität. 

Zu entsprechenden Interventionsmodellen gibt es einige Studien, überwiegend aus Großbritannien, in deren Rahmen das Soziale Rezept erprobt und evaluiert wurde. In einigen Interventionsprojekten konnten Verbesserungen hinsichtlich relevanter Endpunkte wie beispielsweise psychischen Erkrankungen, körperlicher Gesundheit, ambulanten und stationären Inanspruchnahme gezeigt werden. Insgesamt ist die Studienlage aber heterogen und unübersichtlich, bisherige Übersichtsarbeiten fokussierten lediglich auf die Umsetzung von Social Prescribing in Großbritannien.
Ziel des Projektes SPI_RE ist, Interventionsstudien zum „Sozialen Rezept“ bezüglich der Wirksamkeit auf Gesundheit und/oder Lebensqualität mittels einer systematischen Literaturrecherche der aktuellen Studienlage zu untersuchen. Die geplante Literaturrecherche ist sehr breit angelegt und wird im Studienprotokollentwurf in Detail geschildert.

Projektlaufzeit
01.04.20-31.03.21
 

Coronaleben: Die Situation von Menschen in Deutschland während der Corona-Pandemie

Projektleiter
Prof. Dr. med. Wolfram Herrmann

Kooperationspartner
Dr. Pichit Buspavanich, Charité – Universitätsmedizin Berlin und Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane
Maximilian Berger, Charité – Universitätsmedizin Berlin und Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane
Prof. Dr. Paul Gellert, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Projektfinanzierung
Eigenmittel

Projektinhalt
Die aktuelle Corona (Covid-19) - Pandemie führt zu starken Einschränkungen des Alltags; für viele Menschen ist dies belastend. Ziel dieser Studie ist es daher, die aktuelle Situation und das Befinden von Menschen in Deutschland während der Corona-Pandemie zu erheben. Damit sollen bessere Angebote zur Bewältigung der sozialen Einschränkungen ermöglicht werden. Ein Schwerpunkt der Studie ist die Frage, ob lesbische, schwule, bisexuelle, asexuelle, trans und inter Menschen (LGBTIA+) in der aktuellen Situation besondere Herausforderungen erleben. Die Studie richtet sich jedoch explizit an alle in Deutschland lebenden Menschen.

Policy Briefing
Am 04.03.2021 wurden vorläufige Ergebnisse in Form eines Policy Briefings veröffentlicht.

KARDIO-Studie – Linksherzkatheter bei Brustschmerzen und KHK

Konsortialführung
Abteilung für Allgemeinmedizin, Rehabilitative und Präventive Medizin der Philipps-Universität Marburg (Prof. Norbert Donner-Banzhoff)

Konsortialpartner
Universitäten
• Charité – Universitätsmedizin Berlin (Institut für Allgemeinmedizin)
• Medizinische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum (Abteilung für Allgemeinmedizin)
• Universitätsmedizin Göttingen (Institut für Allgemeinmedizin)
• Universitätsklinikum Würzburg (Institut für Allgemeinmedizin)
• Philipps-Universität Marburg (Abteilung für Allgemeinmedizin, Rehabilitative und Präventive Medizin)
• Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung)
• Ludwig-Maximilians-Universität München (Fachbereich Health Service Management)
• Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften)

Institute und Organisationen im Gesundheitswesen
• Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V.
• Stiftung Institut für Herzinfarktforschung
• Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin
• Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

Krankenkassen
• AOK-Bundesverband, Wissenschaftliches Institut der AOK (Wido)
• BARMER
• Techniker Krankenkasse

Projektmitarbeit im Institut für Allgemeinmedizin
Dipl.-Psych. Sandra Fahrenkrog
Thomas Sturz
Martha Koppelow / Judith Kraft

Projektfinanzierung
G-BA (Innovationsfonds)

Projektinhalt
In Deutschland existieren große regionale Unterschiede in der Häufigkeit von Herzkatheter-Untersuchungen. Inwiefern diese Unterschiede auf ungleiche Morbiditätsstrukturen zurückzuführen sind oder auf Unterschiede in der Versorgung und den Behandlungsroutinen soll in der KARDIO-Studie untersucht werden.

Regionale Variation und Einflussfaktoren
In zwei Teilprojekten werden anhand von Routinedaten mehrerer Krankenkassen die Häufigkeit von Linksherzkatheter-Untersuchungen analysiert und basierend auf diesen Ergebnissen Patienten und Ärzte in Hoch- und Niedrigversorger-Regionen befragt, um mögliche Einflussfaktoren zu identifizieren.

Entwicklung von Behandlungspfaden
In einem weiteren Teilprojekt entwickeln Ärzte/Ärztinnen in vier ausgewählten Regionen Behandlungspfade für Patienten mit Symptomen, die für eine KHK sprechen (z.B. Brustschmerz). Ziel des Projektes ist es, die Versorgung von diesen Patienten zu verbessern. Eine Besonderheit ist, dass die beteiligten Akteure (Hausärzte, Kardiologen, Vertreter aus Krankenhäusern) selbst aktiv die regionale Versorgung und intersektorale Zusammenarbeit gestalten. Das Institut für Allgemeinmedizin übernimmt die Studiendurchführung in der Region Frankfurt/Oder.

Hausarztpraxen, Kardiologen und Notfallambulanzen aus der Region Frankfurt/Oder, die sich am Projekt beteiligen möchten, sind sehr willkommen und können sich für weitere Informationen melden: 030 / 450 514 115 oder sandra.fahrenkrog(at)charite.de.

Projektlaufzeit
01.04.2018 - 30.09.2020

COMPASS - Coordination of Medical Professions Aiming at Sustainable Support

Projekt-Homepage

Projektleitung
Prof. Dr. Christoph Heintze

Projektkoordinatorin
Dr. Susanne Döpfmer

Projektmitarbeit
Judith Stumm, MScMPH
Dr. Lisa Peter

Projektfinanzierung
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektinhalt

Die Studie COMPASS ist ein Teil des Projektes NAVICARE im Verbund u.a. mit dem Institut für Public Health, dem Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitative Medizin der Charité, dem Charité Comprehensive Cancer Center sowie dem Centrum für Schlaganfallsforschung Berlin (CSB).

Das Ziel ist die Analyse und Reduktion von Barrieren und Ungleichheiten in der Versorgung von Patienten mit altersassoziierten Erkrankungen. Dazu wird "optimale Versorgung" aus der Perspektive von Patienten sowie der Perspektive von ärztlichen und nichtärztlichen Versorgern betrachtet. Mehrere Forschergruppen untersuchen gemeinsam Barrieren und Ressourcen optimaler Versorgung aus diesen unterschiedlichen Perspektiven, identifizieren vulnerable Patientengruppen sowie existierende Ressourcen, die Patienten bei der Navigation durch das Versorgungssystem unterstützen. Im Fokus des Teilprojektes COMPASS stehen dabei multimorbide Patienten in der allgemeinärztlichen Versorgung. Parallel wird durch das Projekt die Etablierung eines aktiven, nachhaltigen Kooperationsnetzwerks zur patientenorientierten Versorgungsforschung gefördert.

Projektlaufzeit
01.02.2017 - 31.03.2020  

FRAUEN 5.0 - Regionale Versorgung von Frauen über 49 Jahren durch Fachärztinnen und Fachärzte für Gynäkologie und Allgemeinmedizin

Projekthomepage    Weitere Informationen 

Projektleiterin
Dr. med. Lorena Dini

Projektmitarbeit
Barbara Trusch, M. Sc. Psychologie, Diplomökonom
Cornelia Thierbach, Diplom-Soziologin
Martha Koppelow

Projektfinanzierung
Innovationsausschuss beim G-BA

Projektinhalt
In vielen ländlichen Gebieten Deutschlands fehlt der ärztliche Nachwuchs. Aufgrund des demographischen Wandels wird sich diese Situation in Zukunft verschärfen. Das betrifft auch die fachärztliche Versorgung in der Gynäkologie und Geburtshilfe. Insbesondere Frauen mittleren Alters und ältere Frauen in ländlichen Gebieten werden davon betroffen sein.
Ziel des Projektes ist zunächst, die veränderten Betreuungssituationen in ländlichen Regionen zu analysieren. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, neue Konzepte für eine fachübergreifende Versorgung zwischen Gynäkologen und ärztlichen Primärversorgern zu identifizieren.
Für die Studie werden Sekundärdaten von 2300 Frauen, die 49 Jahre oder älter sind, analysiert. Darüber hinaus werden ca. 1000 Hausärzte und 500 Gynäkologen aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin befragt. Zusätzlich werden Patientinnen zur Versorgungssituation interviewt. Konkret sollen Indikatoren zur Frauengesundheit (z.B. gynäkologische Vorsorge), Beratungsanlässe (z.B. Menopause, Inkontinenz, gyn. Erkrankungen) und der Zugang zur Versorgung (z.B. Wartezeiten, territoriale Erreichbarkeit) beschrieben werden. Die Erkenntnisse werden anschließend genutzt, ein konsentiertes fachübergreifendes Modell zu entwickeln, das die adäquate Versorgung der älter werdenden weiblichen Bevölkerung unterstützt. Dies könnte geschehen, indem die Schnittstelle zwischen Hausärztinnen/Hausärzten und Gynäkologinnen/Gynäkologen gestärkt wird.
Es wird angenommen, dass die erarbeiteten Lösungsansätze für ambulante Regelversorgung von Bedeutung sein werden. Durch die erfassten Indikatoren und das fachübergreifende Versorgungsmodell könnte auch die Versorgung jüngerer Frauen in nicht-ländlichen Regionen verbessert werden.

Projektlaufzeit
01.07.2017 - 29.02.2020

ERIM - Ergänzende anwenderspezifische Informationsmaterialien zur Vermittlung relevanten Wissens bei der Bewältigung außergewöhnlicher biologischer Gefahrenlagen zur Stärkung des Krisenmanagements

Projektleitung
Robert Koch-Institut
http://www.rki.de/erim


Ansprechpartnerin am Institut für Allgemeinmedizin
Dr. Lorena Dini, Institut für Allgemeinmedizin, Charité - Universitätsmedizin Berlin
lorena.dini(at)charite.de

Projektfinanzierung
Bundesministerium für Gesundheit

Projektinhalt
Eine vom Robert Koch Institut geleitete Studie soll Einblicke bzgl. des potentiellen Unterstützungsbedarfs der Hausärzteschaft im Umgang mit seltenen, aber hochpathogenen oder bioterroristisch relevanten Erregern und Toxinen (z. B. Ebola oder Rizin) liefern. Darauf aufbauend werden bedarfsgerechte Informationsmaterialien in Vorbereitung auf und zum Krisenmanagement von außergewöhnlichen biologischen Gefahrenlagen entwickelt. 

Projektlaufzeit
01.08.18 bis 30.06.2020
 

EMACross - Emergency and Acute Care for Respiratory Diseases beyond Sectoral Separation (Sektorübergreifende Notfall- und Akutversorgung bei respiratorischen Erkrankungen)

Projekthomepage und weitere Informationen

Projektleitung
Prof. Dr. Christoph Heintze

Projektkoordinator
Dr. Felix Holzinger

Projektmitarbeit
Sarah Oslislo

Projektfinanzierung
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektinhalt
Die Studie EMACross ist ein Projekt im Rahmen des Berliner Notaufnahme-Forschungsnetzwerkes EMANet, das seit 2016 neu aufgebaut wird.

In Notaufnahmen werden PatientInnen mit sehr unterschiedlichen Krankheitsbildern behandelt. In vielen Fällen ist es notwendig, dass NotfallpatientInnen anschließend ins Krankenhaus aufgenommen werden, um weitere Diagnostik und eventuell notwendige Therapien durchzuführen. Andere PatientInnen können dagegen nach einer Untersuchung und Behandlung in der Notaufnahme wieder nach Hause entlassen werden. Dies kommt gerade bei Atemwegserkrankungen (z.B. Infektionen der Atemwege) nicht selten vor.

Wir möchten mit der Studie EMACROSS die ambulante Behandlung in der Notaufnahme und die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten verbessern. Wir interessieren uns dabei in der Studie für Notaufnahme-PatientInnen mit Atemwegserkrankungen. Es ist bisher kaum erforscht, welche PatientInnen mit Atemwegserkrankungen die Notaufnahme aufsuchen. Wir möchten außerdem erfahren, wie und warum sich PatientInnen dazu entscheiden, sich in der Notaufnahme vorzustellen. Weiter interessiert uns, wie die medizinische Versorgung vor der aktuellen Notaufnahmebehandlung gestaltet war und wie es danach weiter geht. Die Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Sie wird in insgesamt 8 Notaufnahmen in Berlin-Mitte durchgeführt.

Projektlaufzeit
01.12.2016 - 30.01.2020

Delegierung in NRW: Befragung der niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzte in Nordrhein-Westfalen zur Delegation ärztlicher Tätigkeiten

Projektleitung
Dr. Lorena Dini, MScIH

Projektmitarbeit
Jana Gisbert Miralles, MScGÖ

Projektfinanzierung
Auftraggeber ist das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW)

Projektinhalt
Die Delegation bestimmter Tätigkeiten an qualifizierte nicht-ärztliche Fachkräfte wird als eine Möglichkeit diskutiert, um die flächendeckende gesundheitliche Versorgung im demografischen Wandel zu sichern und zu verbessern. Konzepte zur Delegation hausärztlicher Leistungen an nicht-ärztliches Personal wie die Nicht-ärztliche Praxisassistentin (NäPa), die Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (VERAH) und die Entlastende Versorgungsassistentin (EVA) wurden in den letzten Jahren ausgebaut.
Ziel des Projektes ist es, die Sicht der in Nordrhein-Westfalen (NRW) niedergelassenen Hausärzte und Hausärztinnen (HÄ) bezüglich ihrer prinzipiellen Bereitschaft zur Delegation zu erfassen und Informationen über das grundsätzliche Potential von Delegation sowie Hinweise zu Gestaltungsmöglichkeiten der hausärztlichen Versorgung zu generieren. Dazu wird eine Erhebung in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen (MGEPA) durchgeführt. Die Befragung ist anonym, die Grundsätze des Datenschutzgesetzes NRW werden strikt befolgt. Es werden keine Rückschlüsse auf einzelne teilnehmende Ärztinnen oder Ärzte möglich sein.
Zielgruppe der Umfrage sind alle niedergelassenen HÄ. Befragt wird eine repräsentative Stichprobengröße von 2.500 HÄ, die geschichtet, nach Regionalität und Geschlecht berechnet wurde. Die randomisierte Stichprobenziehung erfolgte durch die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe. Die anonyme postalische Befragung startete Mitte April.

Projektlaufzeit
Oktober 2015 – Oktober 2016

KOLEGEA++ - Entwicklung und Einführung eines WEB2.0-basierten Anreizsystems für kooperativen Wissenserwerb in der ärztlichen Weiterbildung

Projekt-Homepage

Projektleitung
Prof. Dr. Christoph Heintze

Projektmitarbeit
Dr. Lorena Dini
Dr. Claire Galanski

Projektfinanzierung
Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF)

Projektinhalt
In diesem Anschlussvorhaben wird das Online-Webportal für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung durch innovative Anreizsysteme weiterentwickelt. Das Institut für Allgemeinmedizin übernimmt in diesem Projekt die fachliche Betreuung und unterstützt die Entwicklung zur Inzentivierung der Web2.0-basierten Plattform für die Zielgruppe.

Dabei unterstützt das European Institute for Participatory Media (EIPCM) das Institut bei der Bearbeitung der technischen und strukturellen Aufgaben. Um die Nachhaltigkeit der entwickelten Lösungen und der KOLEGEA-Weiterbildungsplattform zu gewährleisten, ist ferner geplant, die KOLEGEA-Plattform in das Berliner Konzept des "Weiterbildungskollegs Allgemeinmedizin" zu integrieren. Das seit 2012 etablierte Konzept bietet Ärzten in Weiterbildung aus der Region Präsenzveranstaltungen und ein fortlaufendes Gruppencoaching am Institut für Allgemeinmedizin an. Diese Initiative soll künftig mit den Online-Aktivitäten der KOLEGEA-Plattform abgestimmt und die dafür notwendigen Maßnahmen in diesem Teilvorhaben vorbereitet werden.

Projektlaufzeit
1.07.2015 – 30.06.2016

OPAD - Interventionen zur Verbesserung der ambulanten Versorgung nach stationärer Behandlung bei Depression – systematischer Review von Entlassmanagementstrategien und Versorgungsmodellen

Projektleitung

Dr. Felix Holzinger

Projektmitarbeit
Dipl.-Psych. Sandra Fahrenkrog

Projektfinanzierung
Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF)

Projektinhalt
Die Depression ist die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung. Allein in Deutschland sind über vier Millionen Menschen davon betroffen. Besonders schwierig ist die Situation für schwer erkrankte Patientinnen und Patienten, die stationär behandelt werden müssen. Nach Entlassung aus der Klinik ist die Fortführung der Behandlung im ambulanten Bereich nicht immer optimal – Schnittstellenprobleme und die Sektorentrennung im Gesundheitswesen erschweren die Behandlungskontinuität.

Ziel des Vorhabens ist es, herauszufinden, durch welche Maßnahmen sich der Übergang in die ambulante Versorgung für die Betroffenen verbessern lässt. Dazu werden mittels eines systematischen Literaturreviews entsprechende qualitativ hochwertige, kontrollierte Studien identifiziert. Die Ergebnisse dieser Studien werden miteinander verglichen, um herauszufinden, welche Maßnahmen sich als wirksam erwiesen haben. Im Fokus stehen Endpunkte, die patientenrelevant sind – zum Beispiel, ob sich durch die Maßnahme die Rate der Wiedereinweisungen in die Klinik senken lässt und ob sich die psychische Gesundheit und Lebensqualität der Patientinnen und Patienten verbessern. Aus den Ergebnissen werden Empfehlungen für eine Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Depression abgeleitet.

Projektlaufzeit
Juli 2015 – September 2016

Inanspruchnahme hausärztlicher Versorgung

Projektleitung
Dr. Wolfram Herrmann

Projektfinanzierung
Deutsche Forschungsgemeinschaft

Projektinhalt
Die Inanspruchnahme ärztlicher Versorgung in Deutschland ist im Vergleich zu anderen Ländern sehr hoch. Die üblichen Modell der Inanspruchnahme medizinischer Versorgung, wie beispielsweise Andersens Verhaltensmodell können solche Unterschiede nicht erklären. Zur Erforschung der Ursachen der hohen Inanspruchnahme führten wir, gefördert von der DFG, eine qualitative deutsch-norwegische Studie durch. Unser Fokus lag dabei auf den subjektiven Konzepten von Patientinnen und Patienten.

Zur Zeit publizieren wir die Ergebnisse der Studie. Aufbauend sind dann weiterführende Studien insbesondere mit einem Fokus auf die Inanspruchnahme und die Versorgungsverläufe chronisch kranker Patienten geplant.

Projektlaufzeit
März 2012 - September 2015

KOLEGEA - Kooperatives Lernen und mobile Gemeinschaften für berufsbegleitende Weiterbildung in der Allgemeinmedizin; Teilvorhaben: Fachmedizinische Konzeption und praktische Erprobung von Web2.0-Werkzeugen und Community-Diensten

Projekt-Homepage

Projektleitung
Prof. Dr. Christoph Heintze

Projektmitarbeiter
Dr. Lorena Dini
Mehtap Hanenberg
Javier Avila
Dr. Sabine Gehrke-Beck

Kooperationspartner
Prof. Dr. Ulrich Hoppe, Universität Duisburg-Essen, Duisburg
Prof. Dr. Jasminko Novak, Humboldt-Viadrina School of Governance, Berlin
Herr Peter Witzel, The Code AG, Berlin
Frau Cosima Stromer, Knowledgetools Gesellschaft für Lern- und Wissenssysteme mbH, Friedland

Projektfinanzierung
Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF)

Projektinhalt
Das Ziel des Verbundvorhabens KOLEGEA ist die Realisierung eines Weiterbildungskonzeptes und einer unterstützenden Web2.0-basierten Lernplattform für kooperatives Lernen in beruflichen sozialen Netzwerken in der Facharztweiterbildung. Das Institut für Allgemeinmedizin übernimmt die medizinisch-fachliche Ausgestaltung der Web-basierten Lernplattform und beteiligt sich maßgeblich an der Erprobung der entwickelten Lösungen im Rahmen des Pilotbetriebes. Hierzu ist in Zusammenarbeit mit Moderatoren aus Berlin und Brandenburg auf der Grundlage von Patientenfällen beispielhaftes Procedere zur Ausarbeitung von lerngenerierten Fallbeispielen in der Hausarzt-Praxis zu entwickeln. Andererseits sollen curriculare Anpassungen zur Einbeziehung kooperativer Erstellung von medizinischen Fallbeispielen und des Wissensaustausches in sozialen Netzwerken in bestehende Weiterbildungsangebote entwickelt werden.

Projektlaufzeit
1.10.2011 - 30.11.2014

SMOOTH - Strukturierte Langzeitbegleitung für Patienten nach Sepsis

als Kooperationspartner des Instituts für Allgemeinmedizin, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Siehe auch Studienbeschreibung der Universität Jena 


Projektteam Berlin
Fr. Susan Kerth

Projektfinanzierung
Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF)

Projektinhalt
Obwohl mit geschätzten 60.000 Todesfällen pro Jahr die Sepsis die dritthäufigste Todesursache in Deutschland darstellt, existiert bis heute kein morbiditäts-spezifisches Nachsorgeprogramm für betroffene Patienten. Im Rahmen der SMOOTH-Studie werden die Effekte eines strukturierten Nachsorgeprogramms für diese Patientengruppe untersucht, um das poststationäre Versorgungsmanagement durch die jeweiligen Hausärzte zu verbessern. Geprüft wird, ob ein koordiniertes Entlastungsmanagement und Schlüsselelemente eines Disease-Management-Programms zur Verbesserung der Patientenversorgung beitragen.

Projektlaufzeit
Februar 2011 - Januar 2016

Präventionsberatung in der Hausarztpraxis –Umgang von Patienten mit medizinischen Risikofaktoren am Beispiel Übergewicht

Projektleitung
PD Dr. med Christoph Heintze, MPH

Projektmitarbeiter
Dipl. Psych. Dr. Ulrike Sonntag
Dipl. Psych. Sandra Fahrenkrog

Kooperationspartner
Prof. Dr. Stefan Beck, Dr. Jörg Niewöhner, Humboldt-Universität zu Berlin
PD Dr. Martin Lengwiler, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
Prof. Dr. Regine Kollek, Universität Hamburg

Projektfinanzierung
Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF)

Projektinhalt
Große Teile der Bevölkerung vor allem der westlichen Welt werden immer dicker und leiden zunehmend und immer früher unter Herzkreislauferkrankungen. Wirksame Konzepte, diesem Trend zu begegnen, sind Mangelware. Daher werden medizinische, volkswirtschaftliche und politische Rufe nach Prävention und Gesundheitsförderung immer lauter, Programme werden gestartet, Informationskampagnen vorangetrieben. Die Veränderungen von gesellschaftlichem Alltag wie professioneller Praxis in Wissenschaft, Medizin, Wirtschaft und Politik, die sich aus diesen Anstrengungen ergeben, untersucht der Forschungsschwerpunkt: "Präventives Selbst".

Am Institut für Allgemeinmedizin (CCM) Berlin wird am Beispiel der Diagnose 'Übergewicht' untersucht, welche arzt- und patientenseitige Faktoren hausärztliche Beratungsgespräche prägen und welche Aushandlungsprozesse in Patienten-Arzt-Gesprächen sichtbar werden. Ausgangspunkt der Studie ist die Gesundheitsuntersuchung ("Check up") von Übergewichtigen in Hausarztpraxen.
Hausärzte und Patienten werden über einen Zeitraum von zwei Jahren prospektiv begleitet, wobei qualitative und quantitative Forschungsmethoden zur Anwendung kommen.

Das Projekt findet in enger Kooperation mit dem Institut für Europäische Anthropologie der Humboldt- Universität zu Berlin, dem Berliner Wissenschaftszentrum für Sozialforschung (WZB) und der Universität Hamburg BIOGUM statt (Forschungsschwerpunkt: "Präventives Selbst").  Neben der medizinischen Perspektive werden Fragestellungen zu historischen, wissensoziologischen und sozialanthropologischen Aspekten der Herzkreislaufprävention einbezogen.

Projektlaufzeit
1.10.2006 - 30.04.2010

Verbund "Chronischer Rückenschmerz": Risikoadaptierte Patienteninformationen und -schulung bei nichtspezifischen Rückenschmerzen in der Allgemeinarztpraxis unter den Bedingungen einer Großstadt

Projektleitung
Prof. Dr. Ulrich Schwantes

Projektmitarbeiter
Dr. Ulf Marnitz
Fr. Andrea Bachmeier

Finanzierung
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektinhalt
Das BMBF-geförderte Projekt, zu dessen Durchführung eine Kooperationsvereinbarung mit der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald abgeschlossen wurde, verfolgt das Ziel, für Patienten mit Rückenproblemen in der Allgemeinarztpraxis modellhaft eine Struktur risikoadaptierter Informations-, Beratungs- und Schulungsangebote zu implementieren. Dieses Angebot fokussiert primär auf die individuelle psychosoziale Risikobelastung der Patienten, um individuelle Gesundheitskompetenzen im Umgang mit Rückenproblemen und eine aktive Partizipation an der Therapie zu fördern. Umgesetzt wird das Modellprojekt als cluster-randomisierte klinische Studie mit einer Interventions- und einer Kontrollgruppe an zwei Standorten (Berlin, Göttingen).

Patientenerfahrung als Empowerment - Deutsche Version der Website DIPEX (dDIPEX) mit Aufbau der Module Diabetes und chronischer Schmerz - Teil Diabetes

Projektleitung
Prof. Dr. Ulrich Schwantes

Projektmitarbeiter
Fr. Helene Schäfer
Fr. Ulrike Thiele

Finanzierung
Deutsche Rentenversicherung Bund

Projektinhalt
Ziel dieses in Kooperation mit dem Institut für Psychologie der Universität Freiburg betreuten Projektes ist es, über eine freie Website eine deutsche Datenbank (dDIPEx) mit Erzählungen von PatientInnen über ihre Krankheitserfahrungen aufzubauen und zu evaluieren. Der Aufbau erfolgt in Kooperation mit der Arbeitsgruppe DIPEx der Universität Oxford (www.dipex.org). Sie vermittelt Betroffenen, Angehörigen und medizinisch Tätigen Erfahrungen zum Leben mit der Krankheit, zu Therapien und Unterstützungsmöglichkeiten. Als erstes werden die Module Schmerz und Diabetes erstellt, weitere sind geplant.

Evaluation des AGnES-Projektes (Arztentlastende Gemeindenahe E-Health-gestützte Systemische Intervention)

Projektleitung
Prof. Dr. Vittoria Braun

Projektmitarbeiter
Lorena Dini
Giselle Sarganas

Finanzierung
Kassenärztliche Bundesvereinigung
Kassenärztliche Vereinigung MVP

Projektinhalt
Der gesundheitssystemische Wandel hat in Deutschland in den letzten Jahren vor allem in strukturschwachen Regionen zu einer höheren Belastung der Hausärzte geführt. Das altersbedingte Ausscheiden von Kollegen und mangelndes Nachziehen junger Ärzte führt zu Versorgungsdefiziten und macht eine baldige Lösungsfindung der Entscheidungsträger erforderlich. In diesem Rahmen wurde in Mecklenburg-Vorpommern das Projekt AGnES von der Kassenärztlichen Vereinigung in drei Regionen eingeführt. Das Institut für Allgemeinmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin wurde von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Kassenärztlichen Vereinigung Mecklenburg-Vorpommerns mit der unabhängigen Evaluation des Projektes beauftragt.
Aufgabenbereiche umfassen:

  • Quantitative Befragung von Hausärzten MVP´s zu Möglichkeiten delegierbarer Arbeitsbereiche, Einsatz des Entlastungspotentials, erforderlichen Kompetenzen von Arzthelferinnen, Präferenzen und Selbstverständnis bezüglich berufsübergreifender Behandlungssteuerung
  • Fallbezogene Vergleichsstudie bei Hochdruckkranken und Diabetikern, die im Hausbesuch betreut werden
  • Qualitative Befragung der am AGnES-Projekt beteiligten Ärzte und Arzthelferinnen

Als Ergebnisse werden die Einschätzung zur Delegierbarkeit ärztlicher Leistungen an Arzthelferinnen, Hinweise zur Verbesserung der Betreuung von chronisch Kranken im Hausbesuch und die Optimierung der Berufszufriedenheit von Ärzten und Schwestern erwartet.

Projektlaufzeit
01.02.2008 - 31.12.2008

Lehrinnovation durch e-Learning

Projekt: Interaktives e-Learning an klinischen Fallbeispielen im Rahmen des Blockpraktikums Allgemeinmedizin im Regelstudiengang

Projektleitung:
Javier Avila

Den unmittelbaren Kontakt mit Patienten und das Erleben der täglichen Abläufe in Hausarztpraxen bleibt in diesem Konzept für die Studierenden des Blockpraktikums bestehen. Ergänzend wird ein Online- Modul in Blackboard bereitgestellt, der folgende Fertigkeiten vertiefen soll:

  • Sammlung und Strukturierung klinischer Daten aus einem Arzt-Patienten-Gespräch
  • Differentialdiagnostisches Denken und Planung des weiteren diagnostischen Vorgehen
  • Einordnung der Befunde einer körperlichen Untersuchung
  • Beurteilung der Befunde von Tests und apparativen Untersuchungen (EKG,Röntgen, usw.)
  • Sachgerechte Dokumentation klinischer Fälle
  • Kommunikative Fertigkeiten mit Patienten


Projekt: e-Learning im Rahmen des Praktikums "Praxistag" im Reformstudiengang

Projektleitung:
Dr. Susanne Pruskil

Ein online-Konzept zur Qualitätssicherung und Unterstützung der Lehrärzte des Reformstudienganges.


Projekt: Überbringen schlechter Nachrichten - Kommunikationstraining in peer groups

Projektleitung:
Peter Arends

Evaluation möglicher Veränderungsprozesse des Empathieverständnisses durch die Übernahme der Patientenrolle im Kurs.

Innovative Umsetzungsstrategien zur Implementierung der Leitlinie "Chronische Herzinsuffizienz" in einem Medizinischen Versorgungszentrum

Projektleitung
Prof. Dr. Vittoria Braun

Finanzierung
Bundesärztekammer

Projektinhalt
Wegen der besonderen Bedeutung der Herzinsuffizienz (HI) als wichtigstem kardiovaskulären Krankheitsbild dieses Jahrhunderts (Braunwald, 2000) wandte sich die Arbeitsgruppe Verbesserungsmöglichkeiten der Pharmakotherapie zu. Hierbei wurden Hausärzte aus zwei verschiedenen Versorgungssettings (Individualpraxen vs. Medizinisches Versorgungszentrum) in einer prospektiven Beobachtungsstudie von 09/06 bis 05/08 miteinander verglichen. In den ersten acht Monaten (Präinterventionsphase) erfolgte die Überprüfung des Verordnungsverhaltens unter unbeeinflussten Alltagsbedingungen.

Durch ein Erinnerungssystem, das den teilnehmenden Ärzten als Kurzform der Leitlinie HI angeboten wurde (Interventionsphase), konnten die gefundenen Mängel der medikamentösen Behandlung der Herzinsuffizienz-Patienten  teilweise reduziert werden.

Ziel des Vorhabens ist die Optimierung der medikamentösen Therapie von herzinsuffizienten Patienten und damit die Verbesserung ihrer Lebensqualität. Darüber hinaus soll die Zufriedenheit der beteiligten Ärzte auf der Grundlage ihrer erweiterten Fachkompetenz erhöht werden.

Projektlaufzeit
1.09.2006 - 31.08.2008

Erstellung der Leitlinie "Akuter und chronischer Husten"

Projektleitung
Prof. Dr. Vittoria Braun

Projektinhalt
Husten zählt zu den am häufigsten vorgebrachten Beschwerden in der allgemeinärztlichen Praxis. Erkrankungen mit dem Leitsymptom Husten sind volkswirtschaftlich bedeutsam. Aus diesem Grund erstellte das Institut für Allgemeinmedizin für diesen Beratungsanlass nach Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) eine Leitlinie. Insbesondere war von Bedeutung, den in der hausärztlichen Versorgung tätigen Ärzten Differenzialdiagnosen beim akuten und chronischen Husten aufzuzeigen, Entscheidungshilfen für die Gestaltung einer evidenzbasierten Diagnostik beim Symptom Husten nahe zu bringen und angemessene Vorschläge für die Therapie zu machen.

Kurzform der Leitlinie

Konzeptuelle Hinweise zur Entwicklung, Verbreitung, Implementierung und Evaluation von Leitlinien für die hausärztliche Praxis finden sich auf der Website der DEGAM.

Migranten und Sucht

Projektleitung
Prof. Dr. U. Schwantes, Dr. M. Herrmann

Projektfinanzierung
Bundesministerium für Gesundheit

Projektinhalt

  • Eine quantitative und qualitative Expertise über Gesundheit, Krankheit und hausärztliche Versorgung von suchtgefährdeten und suchtkranken MigrantInnen für das Bundesministerium für Gesundheit.
  • Einschätzung kulturspezifischer Umgangsweisen mit Sucht und Suchtstoffen bei Migranten
  • Abschätzung der Häufigkeit von Suchterkrankungen und Art des Suchtmittelgebrauchs bei verschiedenen Migrantengruppen
  • Identifizierung suchtgefährdeter Lebenslagen von Migranten
  • Erfassung allgemeinärztlicher Strategien der Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention von Suchterkrankungen bei Migranten
  • Erhebung der interdisziplinären Kooperationsbeziehungen in der allgemeinärztlichen Praxis im Kontext von Suchterkrankungen bei Migranten (stationäre Einrichtungen der Entgiftung und Entwöhnung, ambulante Beratungsstellen der Regelversorgung bzw. Spezialdienste für Migranten, Abstinenzverbände)
  • Identifizierung von möglichen Schwerpunktpraxen für Abhängigkeitserkrankungen bei Migranten
  • Entwicklung von Konzepten zur Verbesserung von Fort- und Weiterbildung in der Allgemeinmedizin sowie der interdisziplinären Qualitätssicherung für die spätere Formulierung von Leitlinien und Evaluationskonzepten in der Versorgung von suchtgefährdeten und suchtkranken Migranten


Vorgehensweise und Methoden

  • Literaturrecherche und Aufarbeitung der wissenschaftlichen Literatur zu dem Thema
  • Sekundäranalyse quantitativer Datensätze (Bundesgesundheitssurvey und Daten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern)
  • Fragebogenerhebung in den allgemeinärztlichen Praxen Berlins
  • Durchführung eines interdisziplinären Workshops

MedNet-Schlaganfall, kardiovaskuläre Risikowahrnehmung

als Teilprojekt des Kompetenznetzwerkes Schlaganfall, kardiovaskuläre Risikowahrnehmung


Projektleitung
Prof. Dr. U. Schwantes

Projektfinanzierung
Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektinhalt

Ziel:
Erforschen der kardiovaskulären Risikowahrnehmung für individuelle Patienten aus deren eigener Sicht und aus der des jeweils behandelnden Arztes. Das primäre Zielkriterium ist die Höhe der Risiko-Schätzungen für Herzinfarkt und Schlaganfall der Patienten und Ärzte. Sekundäres Zielkriterium ist die Übereinstimmung der Risikoeinschätzungen. Weitere erhobene Variablen dienen zur Identifizierung von Determinanten bzw. Confounder der jeweiligen Höhe der Risikoschätzungen und der Übereinstimmung.

Methode:
Survey von Patienten-Arzt Paaren, Patienten und ihre jeweils behandelnden Ärzte füllen ohne Kenntnis der Einträge des jeweiligen Partners einen Fragebogen aus.
Setting: n=50 hausärztliche Praxen in und um Berlin,  eingeschlossen sind Patienten (40-74 Jahre) mit zumindest einem wesentlichen Risikofaktor für Schlaganfall bzw. Herzinfarkt.

Ergebnisse:
Arzt und Patient bewerten jeweils das Erkrankungsrisiko absolut und relativ zur Alterskohorte, die Last der Risikofaktoren für Schlaganfall und Herzinfarkt und die Qualität der Beratungsaktivität des Hausarztes. Patienten geben zusätzlich Informationen zu sozioökonomischem Status, der Bedeutung von Schlaganfall und Herzinfarkt. Sie schätzen das eigene Wissens über Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall ein und benennen ihre Informationsquellen hierfür. Faktoren, die mit der Risikoschätzung und der Übereinstimmung zwischen Arzt und Patienten assoziiert sind, werden indentifiziert.

Schlussfolgerungen:
Die Risikoschätzungen der Ärzte korrelieren nur schwach mit dem nach einem Algorithmus (Pocock 2000) errechneten "objektiven" Risiko. Die Patienten unterschätzen das Risiko im Vergleich zur Arzteinschätzung. Besonders auffällig ist dies für Patienten mit Diabetes mellitus und für solche mit einer Eigenanamnese für Schlaganfall oder Herzinfarkt.

Präsentation kardiovaskuläre Risikowahrnehmung DEGAM (PDF)

CED - Teilprojekt des Kompetenznetzes Chronisch Entzündliche Darmerkrankungen

Projektleitung
Prof. Dr. Vittoria Braun

Projektfinanzierung
BMBF

Projektinhalt
Im Rahmen des Kompetenznetzes CED realisierte das Institut für Allgemeinmedizin ein Forschungsvorhaben, in dem hausärztliche Vorgehensweisen bei Patienten mit Darmbeschwerden untersucht wurden. Dabei wurde allgemeinärztliches Handeln unter Beachtung von Struktur-, Prozeß- und Ergebnisqualität in einer deutschlandweit angelegten Studie analysiert, um Optimierungspotentiale in der Patientenbetreuung benennen zu können.

In einer prospektiven Verlaufsstudie konnte zunächst eine innovative digitale Eingabemaske in Praxiscomputer von 110 teilnehmenden Hausarztpraxen implementiert werden. Das Online-Eingabeverfahren ermöglichte den Studienärzten jene Patienten zu dokumentieren, die mit darmspezifischen Symptomen und Diagnosen ihre Sprechstunde aufsuchten. Dabei war von besonderer Bedeutung, welche diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen und Kooperationsformen von den behandelnden Hausärzten veranlasst wurden.


Weitere Details zu den Ergebnissen siehe auch:

  • Heintze C, Esch T H, Braun V: Computergestützte Versorgungsforschung im Kompetenznetz "Chronisch entzündliche Darmerkrankung". Medizinische Klinik 2006. 101: 357-364 (IF 0.3)
  • Heintze C, Matysiak-Klose D, Kröhn T, Wolf U, Brand A, Meisner C, Fischer I, Wehrmeyer H, Braun V: Diagnostic work-up of rectal bleeding in general practice. British Journal of General Practice 2005. 55: 14-19 (IF 2.3)
  • Heintze C, Matysiak-Klose D, Braun V: Wahrnehmung von Fortbildungsangeboten aus Sicht von Hausärzten. Zeitschrift für ärztliche Fortbildung und Qualitätssicherung im Gesundheitswesen 2005. 99: 437-442-4
  • Wolf U, Matysiak-Klose D, Heintze C, Kröhn T, Wehrmeyer H, Braun V: Der Einfluss des sozioökonomischen Status auf die Diagnostik in der allgemeinmedizinischen Praxis am Beispiel des Symptoms Blut im Stuhl. Z Allg Med 2002; 78: 16-17
  • Kröhn T et al. Zufriedenheit von Patienten mit chronischen Darmerkrankungen in der Allgemeinmedizin. Z Allg Med 2004; 80:26-32

Teilprojekt des Kompetenznetzwerkes Schlaganfall, Prävention in der Allgemeinmedizin

Projektleitung
Prof. Dr. Ulrich Schwantes
Prof. Dr. Vittoria Braun

Projektfinanzierung
BMBF

Projektinhalt

Ziele:
a) Beschreiben des hausärztlichen Handelns für Patienten mit Risikofaktoren für Schlaganfall,
b) Erfassen der Einschätzung der Ärzte zu Risiko, Risikobewusstsein und Compliance der Patienten.

Methode:
Beobachtungsstudie mit konsekutiv rekrutierten Patienten (Aug. 2000-Okt. 2001). Durchführung in Hausarztpraxen in drei deutschen Zentren. Daten wurden vor Ort mittels einer spezifischen Datenerfassungsmaske erhoben per Internet zur Studienleitung transferiert, eingeschlossen waren Patienten mit wenigstens einem Risikofaktor für Schlaganfall.

Ergebnisse:
40 Ärzte gaben Daten von 2008 Patienten mit im Median drei Besuchen in die Datenbank ein. Dabei wurden 1662 subjektive Arzteinschätzungen notiert. Die häufigsten Risikofaktoren waren Bluthochdruck (43% der Patienten), Adipositas (39%), starkes Rauchen (29%) und positive Familienanamnese (27%). In einer multivariaten Analyse konnten Alter, männliches Geschlecht und die Anzahl erkannter Risikofaktoren als unabhängige Prädiktoren eines als hoch eingeschätzten Schlaganfall-Risikos identifiziert werden.